Das Innere des Hauses ist aufgeteilt in den Wohn- und einen Küchenbereich, das Bad, das Schlafloft und das Arbeitsloft.
Da die Lofts einen wesentlichen Teil zur inneren Stabilität beitragen, ist ihnen ein zusätzlicher Abschnitt gewidmet.

Der Innenausbau wurde vorab nicht ins Kleinste durchgearbeitet. Ein tiny house ist für uns Neuland, und uns war wichtig, ein Gefühl für die veränderten Dimensionen zu bekommen.

Daher haben wir auch in der Planungsphase beschlossen, die Installationen nicht in, sondern auf der Wand zu führen. Es ist vorab nicht leicht zu entscheiden, wie die Lichtverhältnisse im winzhaus sein werden und wo wir folglich Lampen brauchen und wo nicht. Dasselbe gilt für die Steckdosen.

Verteilerdose
eine Bakelit-Verteilerdose im Schlafloft
Textilkabel
Das schwarze Textilkabel und die Kabelschellen sind eigentlich doch echte Hingucker!

Davon abgesehen wurde in Bauberichten immer wieder vor der Gefahr der Schimmelbildung hinter Kabeldosen gewarnt (Undichtigkeiten in der Dampfsperre in Verbindung mit der an dieser Stelle dünneren Isolierung können zur Kondensation genau hinter den Einbaudosen führen). Somit schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe: eine optimale Isolierung der Außenwand ohne Kältebrücken, und dazu nur so viele Schalter, Steckdosen und Lampen, wie auch wirklich erforderlich.

Schiebetür: Verkleidung
Die Kabelführung bei der beleuchteten Schiebetür muss natürlich verdeckt erfolgen, damit sich das Kabel nicht in dem schmalen Spalt verklemmt.
Bank über dem Radkasten
Auch bei der Bank über dem Radkasten wurde ein Stück Silikonkabel schon beim Zusammenleimen der Seitenteile eingezogen, damit wir hier eine Steckdose platzieren können.

Ähnlich war unser Vorgehen bei der Wasserinstallation. Wir hatten ein paar grobe Ideen und Vorstellungen, aber vieles haben wir erst dann festgelegt, als es soweit war.

Bad: Planungsphase
Das Bad in einer frühen Planungsphase

Grundsätzliches zum Innenausbau: die OSB-Platten haben wir von innen mit dünnen Sperrholzplatten (3mm Pappelsperrholz im Wohnbereich und 4mm Birkensperrholz im Bad) verkleidet und diese dann mit Silikatfarbe gestrichen. Das Weiß und das helle Grau machen den Raum viel größer und wohnlicher.

Sperrholzplatten werden angenagelt
Wände weiß gestrichen
eine weiße Wand macht den Raum gleich größer

Die Lofts selbst wurden mit grauem Filz verkleidet. Zum einen kann man sich dann eher an die Wand lehnen, ohne Gefahr zu laufen, dünnes Sperrholz zu beschädigen, zum anderen klingt der Raum nicht mehr so „hallig“, und die Lofts heben sich damit auch optisch vom eigentlichen Wohnraum ab.

Filz ankleben
Der Filz wird mit Klebstoff auf den OSB-Platten befestigt
Schlafloft mit Filz beklebt
So sieht das dann fertig aus – die Elektrik und die Randleisten fehlen hier noch

Was wir auch durch Zufall entdeckt haben und sofort verwenden mussten: Baubuche! Das Material sieht einfach klasse aus und ist stabil (leider nicht ganz billig, und auch nicht gerade leicht).

Bankdeckel aus Baubuche
der Deckel der Radkasten-Bank – gefräst, geschliffen und geölt.